Der Kastanienwald
Der
Kastanienwald gedeiht auf den vorwiegend nach Norden gerichteten vulkanischen Hängen, an denen das Mikroklima kühler ist; im allgemeinen wächst er auf tiefen Böden, die von trachytischem und rhyolithischem Gestein stammen, kann sich aber auch auf Böden sedimentären Ursprungs ansiedeln, in denen an der Oberfläche Entkalkungserscheinungen auftreten.
Das normalerweise humusreiche und relativ feuchte Untergehölz weist zahlreiche früh blühende Kräuterarten auf wie: Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Hunds-Zahnlilie (Erythronium dens-canis), Christrose (Helleborus niger), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Bärlauch (Allium ursinum), Echtes Salomonssiegel (Polygonatum odoratum), Narzisse, Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) oder die seltenen und wertvollen Türkenbunde und Feuerlilien; bezaubernde Spuren alpiner Flora, die fast undenkbar sind in einer Hügellandschaft, die tiefgreifend durch die tausendjährige Präsenz des Menschen beeinflusst wurde. Eher an vereinzelten Stellen finden sich auch Goldregen (Laburnum anagyroides), die Echte Maulbeere, Buchen und einige Birken.
Die Ursprünge dieser Bestände sind nur teilweise natürlich, da der Kastanienbaum in der Vergangenheit eine wichtige Ressource für die Einheimischen darstellte, sowohl weil er Brennholz gewährleistete als auch als Rohstoff diente, während die Blätter als Einstreu für das Vieh im Stall benutzt wurden. Der Kastanienbaum ist eine der langlebigsten Pflanzen. Im euganeischen Gebiet befinden in der Tat einige jahrhundertealte Kastanienbäume, die Frucht-Maronari, die von der wichtigen Funktion auch als Nahrungsquelle zeugen.
Kastanienwald
(photo von: PR Colli Euganei)